4. Regionale Preisunterschiede durch divergierende okonomische Bedingun- Unter einem regionalen Markt ist ein Bereich zu verstehen, in dem aufgrund einheitlicher okonomischer Bedingungen fur das gleiche Produkt ein einheit her Marktpreis zustande kommt (vgl. Tz 1.30 OECD-RL, Sec. 1. 482 1(d)(4)(ii)(A) US-RL) Soweit dies moglich ist, sollten ausschlieBlich Tran ktionen verglichen werden, die innerhalb eines regionalen Marktes stattfin en Unter bestimmten Bedingungen, die in diesem Abschnitt erlautert wer- den, sind Anpassungsrechnungen fur regionale Preisdifferenzen durchfuhr- bar, die uU. den Vergleich von Transaktionen in unterschiedlichen regiona len Markten ermoglichen Preisunterschiede zwischen regionalen Markten konnen dadurch begrindet sein, dass es mit Kosten verbunden ist, sich uber Preise in anderen Regionen zu informieren und ggf. Transaktionen in einem anderen regionalen Markt durchzufuhren. Aus demselben grund wird in einer solchen Situation auch keine vollstandige Angleichung der Preise durch Arbitragehandel bewirkt Wenn auf der Nachfrageseite auf grund eines uneinheitlichen Informations- stands und wegen der Transaktionskosten eine raumliche Begrenzung des Transaktionsradius der Nachfrager besteht, ist es fur die Anbieteru U.m lich. Guter in verschiedenen Markten zu unterschiedlichen Preisen anzul ten, d h Preise regional zu differenzieren und bspw. unterschiedliche Zah- lungsbereitschaften der Nachfrager in den verschiedenen Territorien auszu- nutzen Dabei ist die abgrenzung von regionalen Markten nicht unbedingt a naturliche raumliche abgrenzungen wie Landergrenzen gebunden, sondern kann diese uber- oder unterschreiten (vgl. Sec. 1.482-1(d)(4)(ii) (A)US-RL Kroppen in Becker/Kroppen, Tz. w 24) Einige der okonomischen Faktoren, die fur die Konstituierung eines einheit. lichen (regionalen) Marktes von Bedeutung sind, werden in den OECD-RL (Tz 1.30) und gleichermaBen in den US-RL (Sec. 1. 482-1(d)(3(iv)und (a)(ii)(A))angefuhrt MarktgroBe(z. B. Anzahl und Kaufkraft der Nachfrager Wettbewerbsintensitat (insbesondere die Form der Preisbildung, d h die Art der Interaktion zwischen Anbietern und Nachfragern, z B. gemessen an der branchenkonzentration) relative Wettbewerbsposition der Anbieter und Nachfrager(z. B. Markt anteile) Handelsstufe(GroBhandel versus Einzelhandel) regionales AusmaB und Art der behordlichen Regulierung lokale Produktionskosten(Kosten fur Arbeit, Boden, Kapital); Entwicklungsstufe des Marktes(bspw. sind in regionalen Markten, in de- nen noch die Einfuhrungsphase durchlaufen wird, ggf. entsprechende Preisabschlage vorzunehmen) weitere geographisch bedingte Unterschiede (z B. Praferenzunterschie- Daruber hinaus konnen regionale Preisunterschiede auch durch die unter- chiedliche Art und die Hohe der Besteuerung von Transaktionen oder Ein- kommen begrundet sein. Bspw. fuhren unterschiedlich hohe Umsatzsteuer- satze u. U nicht nur zu divergierenden Brutto- sondern auch zu divergieren 10 International4. Regionale Preisunterschiede durch divergierende ökonomische Bedingungen Unter einem regionalen Markt ist ein Bereich zu verstehen, in dem aufgrund einheitlicher ökonomischer Bedingungen für das gleiche Produkt ein einheitlicher Marktpreis zustande kommt (vgl. Tz. 1.30 OECD-RL, Sec. 1.482- 1(d)(4)(ii)(A) US-RL). Soweit dies möglich ist, sollten ausschließlich Transaktionen verglichen werden, die innerhalb eines regionalen Marktes stattfinden. Unter bestimmten Bedingungen, die in diesem Abschnitt erläutert werden, sind Anpassungsrechnungen für regionale Preisdifferenzen durchführbar, die u. U. den Vergleich von Transaktionen in unterschiedlichen regionalen Märkten ermöglichen. Preisunterschiede zwischen regionalen Märkten können dadurch begründet sein, dass es mit Kosten verbunden ist, sich über Preise in anderen Regionen zu informieren und ggf. Transaktionen in einem anderen regionalen Markt durchzuführen. Aus demselben Grund wird in einer solchen Situation auch keine vollständige Angleichung der Preise durch Arbitragehandel bewirkt. Wenn auf der Nachfrageseite auf Grund eines uneinheitlichen Informationsstands und wegen der Transaktionskosten eine räumliche Begrenzung des Transaktionsradius der Nachfrager besteht, ist es für die Anbieter u. U. möglich, Güter in verschiedenen Märkten zu unterschiedlichen Preisen anzubieten, d. h. Preise regional zu differenzieren und bspw. unterschiedliche Zahlungsbereitschaften der Nachfrager in den verschiedenen Territorien auszunutzen. Dabei ist die Abgrenzung von regionalen Märkten nicht unbedingt an natürliche räumliche Abgrenzungen wie Ländergrenzen gebunden, sondern kann diese über- oder unterschreiten (vgl. Sec. 1.482-1(d)(4)(ii)(A) US-RL, Kroppen in Becker/Kroppen, Tz. W 24). Einige der ökonomischen Faktoren, die für die Konstituierung eines einheitlichen (regionalen) Marktes von Bedeutung sind, werden in den OECD-RL (Tz. 1.30) und gleichermaßen in den US-RL (Sec. 1.482-1(d)(3)(iv) und (a)(ii)(A)) angeführt: — Marktgröße (z. B. Anzahl und Kaufkraft der Nachfrager); — Wettbewerbsintensität (insbesondere die Form der Preisbildung, d. h. die Art der Interaktion zwischen Anbietern und Nachfragern, z. B. gemessen an der Branchenkonzentration); — relative Wettbewerbsposition der Anbieter und Nachfrager (z. B. Marktanteile); — Handelsstufe (Großhandel versus Einzelhandel); — regionales Ausmaß und Art der behördlichen Regulierung; — lokale Produktionskosten (Kosten für Arbeit, Boden, Kapital); — Entwicklungsstufe des Marktes (bspw. sind in regionalen Märkten, in denen noch die Einführungsphase durchlaufen wird, ggf. entsprechende Preisabschläge vorzunehmen); — weitere geographisch bedingte Unterschiede (z. B. Präferenzunterschiede). Darüber hinaus können regionale Preisunterschiede auch durch die unterschiedliche Art und die Höhe der Besteuerung von Transaktionen oder Einkommen begründet sein. Bspw. führen unterschiedlich hohe Umsatzsteuersätze u. U. nicht nur zu divergierenden Brutto- sondern auch zu divergieren- 10 International Gruppe 2 · Seite 1558 - 250 -